27. April 2010

Skew - faszinierende Details


Der dritte "Skew Sock" geht mir leicht von der Hand. Ich kenne die Tücken der Anleitung, weil ich mich beim ersten Sockenpaar durchgehangelt habe und freue mich nun an den ausgefeilten Details, die Lana Holden sich ausgedacht hat. Zum Beispiel die symmetrischen Zunahmen am "inner ancle", dem Innenknöchel (oben).


Und was rechts oben etwas "ausgebeult" aussieht (ich hatte es zuerst für einen Fehler in der Anleitung gehalten), ist ein "mini-gusset", ein Minizwickel, der Platz schafft für den äußeren Knöchel. Alles sehr ausgefuchst und mit selbst gefärbtem Garn macht das Stricken einfach noch mehr Spaß.

26. April 2010

Noch ´ne schräge Socke


Die Neugier hat gesiegt und ich habe einen der selbstgefärbten Sockenwollstränge angestrickt. Diesen Strang hat sich meine große Tochter ausgesucht und mir gefällt der aquarellartige Gesamteindruck.

25. April 2010

Mein Färbersonntag


Es ist vollbracht, die Färbungen der letzten Tage sind alle gewaschen, gespült und getrocknet und strahlen im frühen Morgenlicht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich. Es erstaunt mich, wie alle Farben miteinander harmonieren, auch, oder besonders so ungewöhnliche Kombinationen wie Kupfer und Violett.


Zwiebelfarben


Gut gefallen mir die Schals aus Wollstoff rechts, sie sind luftig und doch wärmend.


Die Pongé- und Chiffonseiden mal unter sich.


Die komplette Färbung im Überblick. Die 5 Cochenillestränge links sind auf reiner Schurwolle gefärbt. Die 5 rechts auf Opal-Sockenwolle. Der Unterschied hielt sich doch sehr in Grenzen, lediglich bei den hellen Rosatönen fällt auf, dass die Sockenwolle die Farbe intensiver aufgenommen hat, sie waren nämlich zusammen in einem Farbbad.


Gefärbt habe ich mit roten und braunen Zwiebelschalen und Cochenille, gebeizt habe ich das Färbegut mit Weinsteinrahm und Alaun oder gar nicht.

Und zum Schluss ein dickes Dankeschön an Dorothea, deren Bücher so wunderbar in die Welt des Färbens einführen!

@ Daniela: Es ist das Cochenille-Rezept Nr. 1

23. April 2010

Färben macht glücklich


Heute färbte ich mit Zwiebelschalen. Oben seht ihr rote Zwiebelschale auf Wolle und Seide. Das Färbegut wurde unterschiedlich gebeizt und mehrfach zwischendurch gelüftet und erneut in den Topf gegeben (Stufenfärbung). Jetzt köchelt grade ein Topf mit braunen Zwiebelschalen auf dem Herd. Morgen muss ich eine Zwangspause einlegen, weil ich den ganzen Tag arbeiten werde.
Am Sonntag werde ich dann hoffentlich die Färbungen der letzten Tage komplett gewaschen, gespült und getrocknet haben.


Die Cochenillefärbungen haben sich nach dem Waschen und Trocknen wieder verändert. Der Grauschleier ist zwar auf den dunklen Strängen partiell vorhanden, stört aber nicht mehr.

22. April 2010

Cochenillefärbung



Vorgestern morgen habe ich Cochenille mit dem Mörser zerkleinert und über Nacht eingeweicht, vorgestern abend dann die ersten beiden Wollstränge nach einem Rezept von Dorothea gefärbt. Ich hatte große Probleme die Teerschicht zu entfernen und habe den Farbsud mehrfach abgeseiht. Der Farbsud war dann zwar von der öligen Schicht befreit, blieb aber rabenschwarz. Das Färbegut im ersten Farbzug wurde zunächst einfach nur grau und ich fürchtete, dass es so bleiben würde, es blieb dann über Nacht im Farbbad und am nächsten Morgen zog ich 2 erikafarbene Wollstränge aus einer gelierten schwarzen Pampe und beschloss, weiter zu färben. Abends färbte ich dann 3 weitere Farbzüge die im Kunstlicht sehr schön aussahen. Die ersten beiden sahen im Sonnenlicht heute aber deutlich angegraut aus (doch Teer?) . Bereits nach dem zweiten Zug hatte sich die schwarze Färbeflotte in eine rotweinartige Flüssigkeit verwandelt. Der vierte Zug blieb auch bei Licht betrachtet rot ohne Grauschleier. Jetzt bei Kunstlicht ist das Grau wieder verschwunden. und die Stränge wirken beerenfarben. Mal sehen, wie die Stränge morgen getrocknet aussehen. Momentan köcheln noch mit Alaun gebeizte Stränge, die einfach nur schön bonbonrosa werden.



Interessanterweise ist der Grauschleier auf der Sockenwolle mit Kunstfaseranteil weniger ausgeprägt. Hier die Färbung von der Nachmittagsonne beschienen.


Nachtrag für Annette vom Färberhaus: So sehen die getrockneten Läuse aus, das Bild vergrößert sie. Sie wirken mit ihrer silbergrauen Färbung wie Splittkörnchen. Und sie riechen beim Färben ziemlich intensiv. Angenehm eher nicht, sondern nach "Straßenbau".

3-fach Zwirn


Die 70 Gramm Garn des "Lungenkraut"-Kammzugs habe ich auf dem Spinntreffen der "Niederrheinspinner" mit sich selbst verzwirnt. Ich wollte die Farbabschnitte erhalten und habe mich deshalb für das Navajozwirnen entschieden. Ich war so vertieft, dass ich nicht einmal Gudruns Verabschiedung mitbekommen habe. Ganz viele Grüße, falls du das hier liest!!! Es war wie immer sehr laut (so viele schnatternde Frauen!) und erstaunlich, dass es eine ganze Herde von "Little Gems" gab (5 Stück habe ich gezählt). Wieder zu Hause habe ich meine Kleine ins Bett gebracht und bis 1 Uhr morgens gefärbt.

21. April 2010

Ein-Topf-Färbungen Nr. 4 und 5



Gefärbt mit diversen SEWO-Color-Farben und Ashford Purple. In der Anleitung steht, dass Türkis eine sehr mischfreudige Farbe sei, die bewußt abgegrenzt werden sollte, um nicht nur Mischtöne zu erhalten. Nun, ich wollte Mischtöne ;-), habe aber reines Türkis bekommen. Vielleicht sollte ich langsam darüber nachdenken, allen meinen Färbungen Namen zu geben, statt sie zu numerieren. Beim "Lungenkraut" fiel mir das nicht schwer.


20. April 2010

Cochenille - Teer ohne Ende und neue Ein-Topf-Färbungen

Grade die Färbung, auf die ich mich am meisten gefreut habe, hat mir unerwartet Probleme beschert. So viel Teergeschmiere hatte ich noch nie bei einer Cochenillefärbung. Ich habe den Sud durch 3 Windeln gegossen, zig Küchentücher verbraucht und mir ein Seidentuch versaut, das als erstes Färbegut in den Topf kam. Die Rache der Laus! Jetzt wundere ich mich auch nicht mehr, dass die Ostereier so schwarz geworden sind. Die erste Färbung mit ungebeiztem Färbegut ist im Topf und wird auch über Nacht dort bleiben, morgen soll es mit gebeiztem Material weitergehen. Ich bin gespannt, wie die erste Färbung geworden ist, bzw. ob es störende Teerflecken gibt. Wenn jemand einen Tipp hat, wie ich der Teerschicht Herr werden kann, ich nehme ihn gern entgegen . . .
Heute nachmittag habe ich noch einmal 2 Stränge Wolle mit SEWO-Color gefärbt, einmal ein Wolle-Leinen-Gemisch und noch einen Strang Opal-Sockenwolle. Gefallen mir beide gut, Bilder der trockenen Stränge reiche ich nach.


19. April 2010

Lungenkraut oder 3. Ein-Topf-Färbung



Es hat geklappt, ich konnte meine Farbvorstellung umsetzen. Ich färbte einen feinen Merinokammzug mit den SEWO-Color Farben Kobalt, Moos, und Pink und Ashford Puple. Die violett-lila Töne, die bei der ersten Färbung nicht gelingen wollten, mischte ich mir vorher verdünnt mit Essig-Wasser zusammen. Obwohl ich anfangs skeptisch war, klärte sich das Wasser nach Ablauf der Fixierungszeit komplett und der Kammzug blieb unverfilzt.

18. April 2010

Ein-Topf-Färbung Nr. 2


Voilà: Opal-Sockenwolle gefärbt mit den Sewo-Color Farben Zitrone, Gelb, Rot, Pink und als Krönung des Ganzen etwas Ashford Puple.
Rot und Zitrone scheinen Farben zu sein, die sich während des Färbens unsichtbar machen, bzw. eine innige Verbindung mit den Nachbarfarben eingehen.
Dieser Strang gefällt mir sehr gut. Die dritte Färbung hängt grade auf der Leine, ein Merinokammzug.
Ich muss das Färbevergnügen jedoch vorerst beenden, denn wir bekommen gleich Besuch (auch nicht schlecht).

Ein-Topf-Färbung mit SEWO-Color


Die Färbelust hat mich wieder ergriffen und so habe ich mich gestern an einer Ein-Topf-Färbung auf Opal-Sockenwolle versucht. Es hat geklappt, das Wasser blieb klar zurück. Ich habe die Farben Moos, Kobalt, Pink und einen Hauch Zitrone verwendet und hatte eigentlich auf mehr Violett im Übergangsbereich von Kobalt und Pink gehofft. Jetzt werde ich weiter experimentieren. In meiner 21 Jahre alten Miele (die ein phantastisches Wollwaschprogramm hat) wasche ich grade 1 1/2 kg Wolle, denn ich werde in den nächsten Tagen beizen, färben, färben, färben . . . mit SEWO, aber auch mit Cochenille, roten und gelben Zwiebelschalen und Stockrosenblüten vom letzten Jahr. Vielleicht auch ein bißchen Brennnesselkraut?
Im Garten hätte ich genug . . .



17. April 2010

Gooseberry Hat für Jonas


Gesehen habe ich ihn bei Anna und gedacht, dass der GOOSEBERRY HAT genau richtig ist, um den Rest des handgesponnenen Garns, aus dem die Skew-Socken geworden sind, zu verarbeiten. Da das Garn sehr viel dünner ist, als das in der Anleitung, die Maschenzahl aber genau für ein Erstlingsmützchen in dieser Stärke paßte, wurde daraus eine Mütze für den kleinen Jonas, der vor ein paar Tagen auf die Welt kam.
Vielleicht würde ich beim nächsten Mal mit ein paar Runden rechter Maschen für einen Rollrand starten.
Und ich habe immer noch Garn über, vielleicht reicht es auch noch für ein paar Söckchen.

15. April 2010

Skew - jetzt sind´se komplett . . .

. . . und es war eine schwere Geburt. Beim zweiten Socken habe ich fast nur geribbelt und rückwärts gestrickt. Aber jetzt sind sie ja endlich fertig.

6. April 2010

Zopfmustersocken


Gestern haben wir einen Ostermontagsausflug in den niederländischen Nationalpark "De Hoge Veluwe" gemacht. Das Wetter war schön, die Stimmung war gut und Clara hat es ausgiebig genossen im Fahrradkindersitz durch die abwechslungsreiche Landschaft gefahren zu werden. Der positive Nebeneffekt des Ausflugs: Unterwegs wurde die zweite "Paraphernalia"- Socke fertig.


Viele Dank für eure vielen netten Kommentare zu den "mystischen Eiern". Die Anleitung für die Herstellung dieser Eier habe ich vor zig Jahren in einer Apothekenzeitschrift entdeckt.
Wenn man die Eier essen möchte, eignen sich sämtliche Blätter und Blüten, die ungiftig sind. Ich habe in diesem Jahr im Garten Zitronenmelisse, Brennnesseln, Stiefmütterchenblätter und Gänseblümchen geerntet. Mit Hilfe einer alten Nylonstrumpfhose wird das Grünzeugs auf den Eiern befestigt. Die Eier werden dann im Farbsud der Wahl 10 Minuten gekocht.

4. April 2010

Gänseblümchen - so malt bei uns der Osterhase



Unerwartete Ostereier haben wir heute im Garten gefunden. Statt des kräftigen Rots, das in der Hasenfärbeküche in den letzten Jahren immer mit Hilfe von gemahlener Cochenille entstanden ist, wurden die Eier in diesem Jahr tief dunkelviolett, fast schwarz. Erst war ich enttäuscht, sollten Clara im Garten doch rote Eier entgegen leuchten. Jetzt finde ich diese dunklen Eier sehr mystisch. Besonders gefallen mir die Gänseblümchen, die der Osterhase auf eins der 10 gefärbten Eier gezaubert hat.


So sahen die Eier sonst immer aus. Ich weiß nicht, was ich, ähm, der Osterhase anders gemacht hat, als in den Jahren zuvor. Ich wünsche euch frohe Ostertage!


1. April 2010

Nadelbruch in der vorletzten Runde . . .


. . . kann mich nicht schrecken, auch wenn es eine Nadel meines einzigen 2,75er Nadelspiels betrifft. Die nach dem Bruch längere Seite werde ich mir zurechtschleifen, damit ich die zweite "Paraphernalia"-Socke stricken kann.
Das Stricken dieser Socke war von Anfang bis Ende ein reines Vergnügen. Ich hatte den Eindruck, dass ich mich mit diesem aus Tagetesblüten selbstgefärbten Farbton während des Strickens immer mehr verbunden habe. Das Material, ein Schurwollkammgarn mit der Lauflänge von 333 m/100g, gefällt mir sehr gut. Ich weiß, dass es nach dem Waschen sehr weich wird, trotzdem aber eine glatte Textur behält (das gefällt mir!). Die Anleitung weist leider ein paar Fehler auf, die aber mit etwas logischem Denken erkannt werden können. Wenn beispielsweise ein Rapport 3 mal wiederholt werden soll, dann strickt man ihn doch eigentlich insgesamt 4 mal und nicht 3 mal. Na, ja, ich will nicht meckern, mir gefällt die fertige Socke einfach viel zu gut. Sie wiegt übrigens genau 50 g, kein Grund zur Sorge, was die zweite Socke angeht, denn der Strang wog (der Firma Wollknoll sei Dank) nicht 100 g, sondern 104 g.



Zum Thema Holznadeln möchte ich euch noch meine Lieblinge zeigen. Ein 20 cm langes 3er Nadelspiel aus Walnussholz, ein 10 cm langes 2,5er Spiel aus Ebenholz (perfekt für Fingerhandschuhe und als Zopfnadeln) und ein 18 cm langes 3,5er Nadelspiel aus Bahia-Rosenholz. Die Vorliebe für diese Hölzer rührt daher, dass ich einige Jahre als Erwachsene Blockflöte im Ensemble gespielt habe und der Geruch meiner Flöten aus Birnbaum, Ahorn, Ebenholz und Palisander Erinnerungen an die Liebe zu diesen Instrumenten und der Musik des Barock und der Renaissance, wie ich sie bereits als Kind empfunden habe, weckt.
Die Holznadeln erfordern jedoch eine gewisse Sensibilität. Wenn sie brechen, dann hat das einen Grund und liegt nicht an der Nadel, sondern an der Strickerin. Ich war heute beispielsweise zu ungeduldig, weil ich endlich das fertige Werk bewundern wollte.
Zu guter Letzt habe ich noch eine Frage an euch? Wenn ihr Socken mit zwei Rundnadeln strickt, welche Länge empfehlt ihr mir für die Nadel. Sind 40 cm gut oder zu kurz?