30. November 2013

Unerwartetes Tweedglück oder Wolldetektiv bei der Arbeit


Oh Schreck, oh Graus - das erste Mal in dieser Wintersaison wollte ich ein erklärtes Lieblingsstück anziehen und sah mittig im Brustbereich ein Loch. Ich muss gestehen, dass ich den Pullover nicht gut behandelt habe und ihn nicht gewaschen und gut verstaut überwintern ließ. Stattdessen lag er offen im Schlafzimmer rum - und das ist nun die Strafe. Neben dem ganz auffälligen Loch gibt es noch eins im Bündchen.



Das gute Stück habe ich mir vor Jahren mal auf Ameland gekauft und liebe den lässigen Look und die langen Ärmel (nach denen ich als "Langmensch" immer suchen muss). Hier könnt ihr ihn auf Seite 54 bewundern. Die Farbe meines Pullover ist "Emerald" und auf Seite 52 zu sehen. Die einzige Möglichkeit den Pullover tragbar zu erhalten (ohne ein offensichtlich geflicktes Loch) schien mir, nach einem farblich ähnlichen Tweedgarn zu suchen, um im Maschenstich das Loch zu flicken. Natürlich hatte ich bedacht, dass die Bildschirmdarstellung sich deutlich vom Original unterscheiden kann.
Interessant fand ich die Farb-Nr. 98 Donegal Tweed von Lang Yarns. Allerdings wollte ich nicht 50g kaufen, die dann eventuell farblich doch nicht gepasst hätten.
Ich suchte weiter und bestellte eher halbherzig 25g dieses Garns.

Was ich dann  heute morgen aus dem Paket holte, übertraf meine kühnsten Erwartungen. Das Garn ist noch ungewaschen, daher etwas drahtig, aber die Farbe ist identisch. Auch die farbigen Einschlüsse stimmen überein, lediglich die sattgrünen Noppen fehlen. Und nun war mein Interesse als Wolldetektiv geweckt. 
Die erste Frage, die sich mir stellte, war, ob sich jedes Tweedgarn "Donegal Tweed" nennen darf. Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten, stattdessen fand ich aber die Seite von Donegal Yarns, die wiederum Fisherman out of Ireland beliefern. Das Garn kann gewaschen oder "in oil" bezogen werden. 
Meine Vermutung ist, dass ich das unverzwirnte Rohmaterial von Soft Donegal "in oil" in der Wollfactory gekauft habe. Die Ähnlichkeit des Materials spricht für sich.
Im übrigen hat auch der Donegal tweed von lang yarns dieselbe Lauflänge.

Vielleicht liege ich aber auch völlig daneben mit meinen Vermutungen. Vielleicht aber auch nicht.

Jetzt habe ich noch etwas weiterrecherchiert und ein kleines Detail gefunden, das mich absolut davon überzeugt, dass ich richtig liege :-)

Jetzt freue ich mich aufs Flicken und darüber, dass ich auch schon das passende Tweedgarn für meinen geliebten grauen Wollmantel gefunden habe, mit dem ich in unserer wüsten Kletterrose hängen geblieben bin . . . aber das ist eine andere Baustelle.





24. November 2013

War DAS schön

core spun

Gestern war Claudia in der Stockumer Wollwerkstatt bei uns tollen Frauen (hüstel). Obwohl wir ziemlich gefroren haben, bis dann abends das Specksteinöfchen endlich bullerte, war es ein wunderbarer Tag.
Für mich hat sich allein für dieses Strängelchen der Tag mehr als gelohnt - was bin ich verschossen in mein "Core-spun-Garn" und was bin ich froh, dass ich mich darauf einließ, mein Batt selbst zu kardieren. Sowas werdet ihr wohl hier demnächst öfter sehen ;-).


Diese Supercoils können sich auch sehen lassen. Dann hatte ich vor, ein Löckchen-Garn zu spinnen, scheiterte aber daran, dass ich lieber bei Géraldine zuguckte, die mit viel Liebe ihre T-Stücke vorbereitete, als dies selbst zu tun. Dazu fehlte mir gestern die innere Ruhe. Fotos habe ich gestern gar nicht gemacht, aber unser Haus-und-Hof-Fotograf und Oberpinner Ludger und natürlich die liebe Claudia haben reichlich geknipst. Es wird also bestimmt bald mehr zu sehen geben.
Es sind zwei besonders tolle wilde Garne entstanden und besonders die liebe J. ist da wirklich über ihren eigenen Schatten gesprungen. Das Ute wild ist, wissen wir ja ;-).
Vielen Dank, Claudia! Es war toll!

Supercoils

22. November 2013

Immer Ärger mit dem faulen Käthchen . . .


Am Dienstag habe ich beim Spinntreffen ein Singlegarn mittels chain- bzw. navajoply verzwirnt.
Das Singlegarn lag komprimiert auf der Spule des WooLee Winders. Auf die kleine WooLee Winder Spule passen 200g! Wolle. Die Spule ist genauso groß wie die kleinen normalen Lendrumspulen. Beim Verlinken habe ich grade gesehen, dass es nun auch einen großen WooLee Winder Spinnflügel für das Lendrum gibt, der den Plying fluyer ersetzen kann. Oh Mr. Lee, führe mich nicht in Versuchung. Da muss ich erstmal sparen, außerdem habe ich so viele spinnerte Wünsche derzeit (sogar ein weiteres Spinnrad geistert mir im Kopf herum).

Aber nun zum nervenden Käthchen. Die Lazy kate des Lendrums begeistert mich nicht, denn beim Zwirnen ruckeln und stocken die Spulen. Je weniger Garn auf der Spule ist, umso schneller sich die Spule drehen muss, umso häufiger stockt sie oder bleibt gar stehen. Das nervt und stört flüssige Bewegungsabläufe ungemein. Besonders, wenn man beim chain ply damit beschäftigt ist mit den Fingern zu häkeln.
Ludger, unser spinnerter Mann, nahm das Problem in Augenschein und vermutet, dass es daran liegt, dass die Metallstäbe kürzer sind als die Spulen, die Spulen also zum Verkanten neigen. 

Haben andere Lendrum-Besitzer dieses Problem auch?

Wie komme ich nun an ein gescheites Käthchen mit den richtigen Maßen?



Das  fertige Garn ist trotzdem schön geworden, auch wenn ich doch öfter mal innehalten musste, um die Spule zum Weiterdrehen zu bewegen.
Die Färbung auf Süddeutscher Merinowolle stammt von Géraldine. Das fertige Garn wiegt 182g und hat eine Lauflänge von 220m (121m/100g).
Da ich grade soviele strickerische Baustellen habe, ist es im shop gelandet.


18. November 2013

Allerhand Strickwerke


Von den vielen angefangenen Strickwerken sind ein paar auch fertig geworden - der erste der angiegrünen Hederasocken für mich und mittlerweile auch beide Socken für meine große Tochter, deren Lieblingssocken unrettbar zerlöchert sind. Die Fotos sind von vorgestern, seitdem hat sich die Sonne nicht mehr so recht blicken lassen.

Hedera von Cookie A.



Wie schon im letzten Jahr überkam mich dann noch unbändige Lust Handschuhe zu stricken, was gut dazu passte, dass ich bei Dawanda ein sehr appetitliches handgefärbtes Sockengarn entdeckte. Ich stricke nach einer Anleitung für Fingerhandschuhe aus einem alten Burda-special-Heft.



17. November 2013

Jetzt ist er schon 9 Tage alt . . .

Omafreuden
 . . . und mit freundlicher Genehmigung seiner Eltern darf ich euch zeigen, dass meine Babystrickwerke auch passen. Der junge Mann trägt dieses Mützchen und dieses Schlüttli.
Hach, es ist wirklich toll Oma zu sein. Als nächstes Babystrickwerk werde ich mich an Pepita von Martina Behm wagen. Ich habe dazu sogar vor einiger Zeit eine Wollmeise im Internet-Auktionshaus erstanden. Gleich besuche ich die kleine Familie, der es sehr gut geht.

Ganz herzlichen Dank für eure zahlreichen guten Wünsche zu Julians Geburt!!! 


10. November 2013

Jetzt ist alles gut!

Vorgestern, 10 Tage nach dem rechnerischen Entbindungstermin, kam mein kleiner Enkel zur Welt. Sein Start ins Leben verlief zunächst nicht wie erhofft. Ein Kaiserschnitt wurde nötig, da das Köpfchen sich trotz intensiver Bemühungen der Hebamme nicht richtig im Geburtskanal einstellte. Der Kleine hatte zunächst Atemprobleme und musste verlegt werden. Die Mama blieb unglücklich in der Entbindungsklinik zurück. Mein Sohn und ich fuhren dem Baby hinterher, während die Eltern der frisch gebackenen Mutter bei ihrer Tochter blieben. Gestern nachmittag endlich war die kleine Familie dann wieder vereint und nun weicht die Anspannung der letzten Tage großer Freude.
Bilder gibt es an dieser Stelle nicht, aber ich versichere euch, der Kleine ist zuckersüß :-).
Seinen Namen verrate ich euch aber: Er heißt Julian.

Und er trägt tatsächlich dieses Mützchen, für das Ella hier modelt :-)

5. November 2013

Rote Zwiebelschalen auf Seide . . .


. . . finde ich sehr schön. Zur Beruhigung der Nerven (Sieben Tage sind seit dem rechnerischen ET meines Enkelkindes verstrichen) taugt das Haspeln von Lacegarnen mit 800 m Lauflänge nur bedingt, vor allem, wenn es sich im Färbetopf verdeddert hatte. Bis Seide wirklich trocken ist, vergehen immer ein paar Tage und heute morgen war es dann soweit.


Gewürzt war der Zwiebelschalensud noch mit einer handvoll Blutpflaumenblätter, die das Grün, so bilde ich mir ein, besonders lieblich machen.


Etwas erdiger wirkt dieses Mischgarn aus Schurwolle/Seide. Die Farbe der roten Zwiebelschalen ist hier dunkler und mit deutlichem Braunanteil aufgezogen.


3. November 2013

Große und kleine Geheimnisse


Das größte Geheimnis, der kleine Mensch, den wir gern auf dieser Welt begrüßen möchten, lässt sich weiter Zeit. Er wird seine Gründe haben und ich akzeptiere, dass es ihm herzlich egal ist, dass seine Oma nur noch bis Donnerstag Urlaub hat. 
Das kleine Geheinnis lüfte ich jetzt, da Keine es erraten hat. Angeregt durch Jenny Dean habe ich mit den Blättern meiner Dahlien gefärbt. Dabei kam mir entgegen, dass einige Stängel so blütenschwer waren, dass sie abgeknickt waren. Gefärbt habe ich mit 400g frischer Blattmasse auf 100g Wolle.
Der erste Farbzug ist der mittlere Strang, der zweite, den ich mit einem Teelöffel Eisenessig nuanciert habe, ist der 2. von links. Die drei anderen Farben sind mit Rainfarn und Feigenblättern gefärbt.