26. September 2010

Färbung mit Blauholz


Eine Färbung, die dem Blognamen alle Ehre macht - intensivem Blaulila aus den ersten Farbzügen folgen zartere Lilatöne, die noch auf der Leine trocknen. Ich habe bisher nicht mit Blauholz gefärbt, da ich meine Färbematerialien weitgehend selbst sammeln möchte.
Da ich aber schon bei Krapp und Cochenille Ausnahmen gemacht habe (wer könnte auch widerstehen) . . . und am Mittwoch beim Dekorieren meiner Farben wieder einmal festgestellt habe, dass mein Farbkreis im Blaubereich ziemlich schwächelt, habe ich nun mit Blauholz gefärbt und bin sehr begeistert.
Beim Haspeln gab es zwar blaue Finger, aber weniger als ich erwartet hatte.
Die Farbe soll laut Dorothea Fischer nicht völlig wasch- und reibecht sein, das macht ihre Schönheit aber allemal wett.

25. September 2010

Spinnen für bedrohte Völker


Ich möchte Ankes Projekt Spinnen für bedrohte Völker unterstützen.
Deshalb könnt ihr dort bald diesen Schal, die 100 g Sockenwollstränge aus dieser Färbung und weitere pflanzen-, bzw. cochenillegefärbte Wollstränge gegen Spende erwerben.

23. September 2010

WDR-Dreh rund ums Schaf


Beladen mit Wolle, Wolle und nochmals Wolle und meinem Spinnrad machte ich mich gestern mittag auf den Weg zu meiner spinnenden und schafhaltenden Nachbarin Ute. Der WDR hatte bei ihr angefragt, ob bei ihr auf dem Hof zum Thema Schaf und Wollverarbeitung gedreht werden könne. Ute, der Schelm, hatte zugesagt und erwähnt, dass sie eine pflanzenfärbende Nachbarin habe.
Der Blick auf den Dienstplan ließ kein Zaudern zu, ich hatte frei.
So fand ich mich gestern, wie unten zu sehen, am Kreise meiner Wolle wieder. Aufregend war´s, aber auch sehr lustig. Das 3-köpfige Fernsehteam war nett, die Stimmung war gut und wir hatten bei Sommerwetter einen tollen Tag, der abends mit einem Schluck Rotwein in Utes Garten endete. Gedreht wurde die Schafschur, ausgeführt von Utes Sohn (ganz klar der Hauptact), Rohwolle waschen und kardieren, eine gesellige Spinnrunde (jawoll, wir hatten 2 Männer dabei), eine Strickerin, meine Färbereien und fertige Strickprodukte. Zu sehen sein wird das Ganze voraussichtlich übernächste Woche in der WDR-Lokalzeit.
Faszinierend, dass ein 3 Minuten-Filmchen ein 3-köpfiges Fernsehteam über 6 Stunden beschäftigt. Ich bin gespannt, was von den vielen Drehminuten übrig bleibt.

@ Alle: Wie Angelika als 12. Kommentatorin schrieb, gibt es die Möglichkeit den Beitrag sieben Tage nach Ausstrahlungstermin im Internet anzusehen. Wann genau gesendet wird, erfahre ich eventuell sehr kurzfristig, sage euch dann aber Bescheid. Ich freue mich über eure netten Kommentare :-)


21. September 2010

Dahlienblütenfärbung auf Merino superfine


Die Dahlienblüten begeistern mich weiterhin. Hier lassen von meiner Mutter gesammelte Dahlienblüten einen Schal aus feinem Wolltuch leuchten. Ich habe ihn eben gebügelt und mich darüber gefreut, dass er dank Tonerdkaltbeize nichts von seiner Weichheit eingebüßt hat.

19. September 2010

Grün, grün, grün sind alle meine Farben . . .


. . . na, ja, nicht nur, aber auch. Neben weiteren Dahlienfärbungen habe ich kleine Stränge mit den ersten abgefallenen Blutpflaumenblättern in meinem Garten gefärbt, teilweise zusammen mit Purpursalbeiblättern.

16. September 2010

Mein Lieblingsgarn ist das "DAS-GEHT-GAR-NICHT"-Garn


Die zwei Spinntage mit Jana in Nettetal verflogen nur so - wie konnte es auch anders sein, denn Jana hätte uns problemlos Wochen beschäftigen können mit ihren Ideen und dem Material, das sie mitgebracht hatte.
Für mich war es ein Kurzurlaub fern vom Alltag und ich glaube, die anderen Spinnerinnen haben ähnlich empfunden. Es machte Freude, die von Jana gezeigten Spinntechniken auszuprobieren, auch wenn ich merkte, dass ich zu wenig Übung habe - meine Ausbeute war im Vergleich zu dem, was die anderen mit nach Hause nahmen, doch eher bescheiden, aber darum ging es ja nicht. Ich weiß nun, wie es geht und wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich üben.

Besonders gut gefallen haben mir die "kleinen Geheimnisse" - sie sehen aus wie Coils, sind aber keine.


Hier ein Sammelsurium mit "wildem Netzzwirn" und Coils.


Nun zum "Geht-gar-nicht-Garn": Die Aufgabe, die wahrscheinlich nicht nur mich vor einer schweren Erkältung gerettet hat (Füße, Nase eiskalt, erste Nieser) war, sich Material zusammen zu suchen, um das man normalerweise einen weiten Bogen macht, und daraus ein Garn zu spinnen. Das war so belebend und lustig, dass mir ganz schnell wieder warm wurde. Ich suchte mir Merinokammzug in unnatürlich synthetisch wirkenden Knallfarben aus (Rot, Grün und ein fieses Braun), Hundewolle die nach Hund roch und rosa Angelinaglitter. Das ganze wurde verzwirnt mit dem Garn, das wir zur Begrüßung gesponnen haben und nun mag ich es sogar am allerliebsten. Die Hundewolle ist wunderbar weich und riecht nach dem Waschen gar nicht mehr. Auch die Farben haben sich verwandelt. Das Garn ist so richtig schön dick, ich tippe mal auf Nadelstärke 7.
Liebe Jana, das war eine wertvolle Lektion und ich werde sie ganz schnell aufs "echte Leben" übertragen.
Jana und meinen netten Mitspinnerinnen vielen Dank für diese zwei schönen Tage!


13. September 2010

Die komplette Dahlienblütenfärbung und das fertige Heidetuch

. . . ohne viel Worte, einfach schön!
@ Anette: Keinerlei Weiterbehandlung. Die Farbe zog auf die mitgefärbten Sockenwollprobesträngchen intensiver auf. 1. und 4. Strang von links = 1. Farbzug, 2. und 5. Strang von links = 2. Farbzug, 6. Strang von links (Sockenwolle) = 3. Farbzug, 3. und 7. Strang von links (Sockenwolle) = 4. Farbzug

Ich bin noch ganz verzaubert von dem zurückliegenden Wochenende, dem Effektgarnspinnen mit Jana. Gestern abend noch habe ich alle gesponnenen Stränge und Strängchen neu gehaspelt und gewaschen. Morgen werden sie wohl trocken sein. Dann gibt es auch Bilder.

Heute erreichte mich eine e-mail von Rosmarie. Das Heidetuch ist fertig. Ich bin froh, dass Rosmarie es vollendet hat und nun voller Freude trägt (Bild mit freundlicher Genehmigung von Rosmarie).


10. September 2010

Färberische Sternstunde mit Dahlienblüten


Genau mit diesen beiden Blütensorten habe ich eben eine Sternstunde erlebt. Wunderschöne Hokkaidokürbisfarben zog ich aus dem Farbbad. Wie erwartet zog die Farbe intensiver auf einem Probestrang Sockenwolle auf. Grade habe ich den 3. Farbzug auf dem Herd. Bilder der trockenen Stränge gibt es dann erst nächste Woche, denn am Wochenende habe ich das Glück bei Janas Spinnkurs in Nettetal zu sein.
Nächstes Jahr werde ich ganz gezielt orange Dahlien pflanzen. Ein Färbertraum!

8. September 2010

Das Heidetuch wechselte seine Besitzerin


Erinnert ihr euch noch an mein dänisches Heidetuch? Nachdem es mehr als ein Jahr lang in meinem Strickkörbchen lag, ab und zu hervorgeholt und begutachtet, dann wieder weggelegt wurde, bekam ich Ende Juli eine mail von der bloglosen Rosmarie aus Bayern.
Vorsichtig fragte sie an, was denn aus dem Tuch geworden sei, in das sie sich auf Anhieb verliebt habe. Da ich mich auch nach über einem Jahr weder entscheiden konnte, es aufzuribbeln, noch es weiter zu stricken, war schnell klar, dass ich es gern an Rosmarie abgeben wollte, die es, versorgt mit der gleichen Menge an Material, die ich bereits verstrickt hatte, fertigstellen wollte.
Als Dankeschön schickte sie mir einen Schatz in Form von fast 100 Jahre altem Leinen, einer von der Freundin ihrer Oma handgearbeiteten Häkelborte, einem Beutelchen mit Perlen, einer Fußspindel, etwas Kammzug und selbsteingekochter Marmelade.
Beeindruckend, oder? Besonders die Häkelborte und das Leinen mit ihrer Geschichte faszinieren mich. Ein Rollmäppchen für meine Nadelspiele könnte ich mir als erstes Projekt daraus gut vorstellen.
Ich bin schon gespannt auf ein Bild des fertigen Tuches. Am Freitag möchte Rosmarie es erstmals tragen. Danke, Rosmarie!



Ich konnte es nicht lassen, noch einmal einen Strang Sockenwolle im Sud der roten Zwiebelschalen zu versenken. Es ist der 5. Farbzug gewesen und der dritte Strang von unten. Ein eindeutiges Hellgrün! Mal sehen, wie lichtecht er sein wird.

5. September 2010

Teufelsmützchen für Lotta


Was hier wie eine Fledermaus aussieht, ist ein paar Nähte weiter ein Teufelsmützchen.
Gestrickt habe ich es nach einer Anleitung aus diesem Buch. Hübsche Kleidung, nette Fotos, nach meinem Geschmack sind die Anleitungen aber nicht immer ausführlich genug. Wenig hilfreich bespielsweise fand ich den dürren Satz " Die hintere und obere Naht schließen".
Die Fledermaus vor Augen fehlte mir da das Vorstellungsvermögen und erst ein Drops-Video half mir auf die Sprünge. Immerhin scheint die Passform gut zu sein. Das Mützchen soll bei einem Kopfumfang von 40-45 cm passen, der Luftballonumfang beträgt 43 cm.
Verstrickt habe ich eine meiner Cochenillefärbungen auf Schurwollkammgarn und genau 30 g verbraucht.
Ich hoffe Lottas Mama gefällt das Mützchen genauso gut wie mir.



2. September 2010

Schöne Tauschgeschäfte . . .


. . . ergeben sich manchmal. Cornelia aus der Schweiz näht diese wunderschönen schlichten Lederfinkli und bot mir ein Tauschgeschäft an.
Finkli gegen Wolle für eine Babydecke. Die Finkli für Clara hat sie in 2 aufeinander folgenden Größen genäht. Außerdem gab es noch einige Tafeln leckere Schweizer Schokolade. :-)

1. September 2010

rote Zwiebelschalen


Rote Zwiebelschalen überraschen mich immer wieder. Unberechenbar verhalten sie sich oft.
Oben seht ihr den ersten und zweiten Farbzug auf Sockenwolle gefärbt. Beide Farbtöne wirken sehr erdig. Wie für die Waldfee oder wahlweise den Waldschrat geschaffen.
Den dritten und vierten Farbzug habe ich auf Schurwollkammgarn gefärbt. Ein deutlicher Farbunterschied! Ich werde die beiden letzten Farbzüge gut beobachten, denn erfahrungsgemäß sind sie nicht sehr lichtecht. Allerdings wirkte der Sud noch sehr kräftig und beide Stränge kühlten im Farbbad aus. Trotz Weißabgleichs ist der Farbton anders, in original deutlich grüner.
Das Seidentuch schwamm zum Ende der zweiten Färbung mit im Topf.