13. August 2013

Chain ply


Die letzten beiden Spinntreffen habe ich damit  verbracht am Lendrum die Hälfte eines von Géraldine gefärbten Merinokammzugs (übrigens eine GOTS-zertifizierte Qualität) zu verspinnen. Eva, die Blau- und Grüntöne liebt, hatte sich den Kammzug für ihr Baby - mein Enkelkind - ausgesucht. Leider bin ich wieder nicht zufrieden mit mir. Ich hatte schon beim Spinnen das Gefühl, keinen fließenden Bewegungsablauf hinzubekommen. Die volle Spule (etwa 100 g) habe ich heute morgen am Tom verzwirnt - und zwar navajoverzwirnt (mittlerweile setzt sich mehr und mehr die Bezeichnung chain ply durch, was ja auch Sinn macht, denn schließlich verwirnt man eine Luftmaschenkette). 
Jetzt ist das Garn bereits gewaschen und dank des Windes trocken. Jeder geübten Spinnerin werden die vielen Unregelmäßigkeiten ins Auge springen. Ich mag ja sonst gern, wenn Garne lebendig aussehen, aber bitte dann mit Intention. Mir fehlt offenbar momentan die Ruhe oder das innere Gleichgewicht zum Spinnen.
Das fertig gewickelte Knäuel versöhnt mich allerdings wieder und ich bin gespannt aufs Anstricken. Mit eine Lauflänge von ca. 160m/100g und 9 wraps per inch werde ich versuchsweise zu Nadelstärke 5 greifen.
Und morgen beim Spinntreffen setze ich mich wieder ans Lendrum und werde die andere Hälfte des Kammzugs verspinnen (bzw. damit anfangen).



So, angestrickt sieht das Ganze nun sehr vielversprechend aus. Das Gestrick fühlt sich weich und angenehme voluminös an, die Farben wirken wie mit dem Aquarellfarbkasten gemalt. Drei Mal dürft ihr raten, was das nun werden könnte :-)



9 Kommentare:

  1. ich finde, du bist da zu streng mit dir, mir gefaellt das garn sehr gut. und die farben sowieso! hast du langen oder kurzen auszug gesponnen? wenn ich "hibbelig" bin, dann gelingt mir der lange auszug oft gleichmaessiger als der kurze....

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    1. Ich spinne meistens "dazwischen". Nicht lang, nicht kurz und meistens ziehe ich die Fasern nach hinten aus. Ich bin keine wirklicher Freund des langen Auszugs, mir fehlt da die Kontrolle (oder ich habe das Gefühl, keine Kontrolle zu haben).
      LG
      Sabine

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  2. Ja, ja immer dieser hohe Anspruch und unsere harte Selbstkritik mit uns...
    Andererseits gibt auch viele Menschen, die ganz begeistert von sich sind, wenn sie irgendwas zu Stande bringen und sich damit gleich auf irgend einen Markt stellen oder ihr Halbwissen in Kursen weiter geben.

    Vielleicht wäre eine Haltung zwischen diesen beiden Extremen angebracht.
    Ich bin auf jeden Fall ganz gespannt auf das Jäckchen aus diesem tollen Garn!!

    lg
    Claudia

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    1. Ich musste grinsen, als ich deinen Kommentar gelesen habe. Genauso ist es. Ich hadere bei jedem Strang Wolle, den ich abgebe, mit meinem Perfektantreiber (der übrigens nur in Teilbereichen meines Lebens aktiv ist).
      LG
      Sabine

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  3. Ich schliess mich Claudia gleich mal an. ;-)

    Dein Garn mag ich sehr und ich bin mir sicher, dass gerade die Unregelmässigkeiten den Charme verstärken werden. Aber müssen wir wirklich dreimal raten was es wird? ;-)

    LG Alpi

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  4. Mir gefallen diese Farbtöne auch. Sieht sehr schön aus und es wird betimmt das passende Baby-Jäckchen zur Babymütze!!!
    LG Ute

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  5. Hallo liebe Sabine,

    ja, ich finde auch, du bist viel zu streng mit dir. Ich habe das wunderbare Jäckchen ja nun live gesehen und mir gefällt es sehr gut.

    Ich glaube wirklich - so wie wir uns fühlen, spinnen wir auch. Manchmal will es einfach nicht fließen und ein anderes mal läuft es einfach...

    Liebe Grüße, Géraldine

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