27. September 2013

Rote Stockrosenblüten - wieder anders


Meine Freundin Sabine hat diesen Sommer wieder fleissig Stockrosenblüten für mich gesammelt, die die von mir gesammelten roten Blüten ergänzten. Leider hatte ich dieses Jahr nur eine färbetaugliche Pflanze im Garten. 
Gefärbt habe ich damit in 3 Farbzügen Seide, Sockenwolle  und nochmal Seide. Die beiden Seidenstränge unterscheiden sich überhaupt nicht. Ich rechne allerdings damit, dass der 3. Farbzug weniger lichtecht sein wird und werde ihn behalten.


So sah die Seide nass aus. Beim Waschen war kein Farbumschlag festzustellen. Erst der Trocknungsprozess brachte den wahren Farbton ans Licht, ein sanftes Grün-Grau, wie Salbeiblätter oder Lavendelkraut. Als die Seide noch nicht ganz trocken aus, war ich sehr erschrocken. Das Grün hatte dunkle Flecken, die irgendwie rau aussahen. 
Die noch leicht feuchte Seide hatte aber einfach noch eine andere Farbe und die abstehenden Härchen der feuchten Wolle wirkten rau. Als die Seide trocken war, war davon nichts mehr zu sehen.



Die mit Stockrosenblüten gefärbte Wolle fehlte mir noch für einen zweiten Indianersommer, der sich etwas vom ersten unterscheidet. Hier sind 4 verschiedene Dahlien-, eine Rainfarn-, eine Goldruten, eine Tagetes- und die Stockrosenfärbung vereint. Heute morgen haspelte ich die letzten 8 Ministränge und habe nun 4 wunderschöne Herbstsets. Ich glaube, eins möchte ich selbst behalten :-)
Hach, und Goldrute schneiden wollte ich heute auch noch, ehe sie völlig verblüht ist.


22. September 2013

Am Dienstagabend . . .

Neuseelandwolle

. . . hat die Stockumer Wollwerkstatt in Gestalt von Géraldine, Ute, Ludger und mir einen Betriebsausflug zum Spinnen zu Sacha vom Hilshof gemacht. Dort verlebten wir einen netten und leckeren Spinnabend. :-)
Bevor wir losfuhren konnte ich mich nicht entscheiden, was und womit ich spinnen wollte. Rein intuitiv habe ich in der letzten Sekunde zu einem von Géraldine gefärbten Kammzug aus Neuseelandwolle und zum "Plying head" des Lendrums gegriffen.
Und die Wahl war gut - ich habe schon lange nicht mehr so entspannt und genußvoll gesponnen. Herausgekommen ist ein sehr schönes Singlegarn mit einer Lauflänge von ungefähr 235m/100g, das so wenig Drall wie möglich und so viel wie nötig hat. Aktuell wiegt der fertige Strang 212g, aber ich glaube, es ist noch etwas Restfeuchte in der Wolle. Morgen früh kommt er noch mal auf die Waage.



21. September 2013

Messing-güldene Tagetesseide


Sehr schön geworden ist die Seide, die ich mit Tagetesblüten für eine Kundin gefärbt habe, die bereits beim Museums-Garten-Fest ein Auge auf eine Tagetesseide geworfen hat (die ich aber grade verkauft hatte). 
Ich färbe eigentlich immer mit voller Färbekraft. Hier waren es 57g getrocknete Blüten aus meinem Garten (solche wie auf dem Bild oben) und 200g frische Blüten für 100g Seide


Im zweiten Farbzug färbte ich 100g Sockenwolle und nuancierte mit Eisenessig, um eine helles Grün zu erhalten. Wahrscheinlich hätten auch noch der 3., 4. und 5. Farbzug gut ausgesehen, aber ich höre mittlerweile meistens nach dem 2. Zug auf, denn die Lichtechtheit leidet und nach einem Jahr sehen die Farben der "hinteren Züge" schon nicht mehr so schön aus.

19. September 2013

Mal wieder eine Stockrosenfärbung


In der letzten Woche färbte ich mit von Strickliesl Ute gesammelten Stockrosenblüten für sie 4 Stränge Sockenwolle ein. Das Ergebnis hat mich mal wieder ziemlich überrascht. 
Färbten doch die schwarzen Blüten Grün und die roten gefüllten Blüten ganz dunkles Grün, das auf meinem Bildschirm wie Dunkelgrau aussieht. Wie auch immer, mir gefallen alle vier Stränge sehr und Ute glücklicherweise auch. Da das Päckchen gestern bei ihr angekommen ist, darf ich die Wolle heute auch zeigen, ohne die Überraschung zu verderben :-).
Ich freue mich jetzt auf die Färbung mit den Blüten, die Sabine und Géraldine für mich gesammelt haben. Wetten, dass die Farben dann wieder anders ausfallen?






17. September 2013

Edle Holunderseide


Sehr edel kommt diese Holunderfärbung daher. Gewünscht waren zwei unterschiedliche dunkle Grautöne auf Seide und Wolle/Seide.  Das ist nicht gelungen. Trotzdem finde ich die Färbung sehr schön. Der Wolle/Seide-Strang nahm die Farbe ganz anders auf, als die Seide. Sein Grau geht ins Grüne und erinnert mich an Baumflechten.
Die reine Seide hat einen metallischen Silberton angenommen. Der Wollstrang hinten hat nochmal einen anderen Farbton.

Gefärbt habe ich mit unverdünntem Holunderpresssaft und "Zutaten" nach einem Rezept von Dorothea Fischer zugefügt.
Leider sind Beerenfärbungen meiner Erfahrung nach nicht sehr lichtecht. Daraus Gestricktes sollte besser nur zum Anziehen aus dem Schrank geholt werden.

Nachtrag am 19.09.: Da ich von dem reinen Seidengarn 2 Stränge gefärbt hatte, wandert einer nun in den Shop.


Der Färbetopf steht grade wieder auf dem Herd. Den herb-würzigen Tagetesduft kann ich auch in der Küche gut ertragen, ich mag ihn sogar. Wieder ist metallisch schimmernde Seide gewünscht und gestern hatte ich nach langem Sammeln endlich die benötigte Blütenmenge zusammen. Bei dem hohen Rotanteil der Blüten wird der Farbton bestimmt eher nach Messing als nach Gold aussehen. Ich bin gespannt.


14. September 2013

Meine Blue Jeans Vintage Decke


25 Jahre ist es her, dass ich im Freundes- und Bekanntenkreis nach nicht mehr getragenen Blue Jeans gefragt habe. Wie im Rausch habe ich damals völlig autodidaktisch, ohne jemals vorher etwas genäht zu haben, Jeansdreiecke zugeschnitten, zu Quadraten zusammengenäht und Tage und Nächte damit verbracht diese Quadrate hin und her zu schieben und immer wieder neu anzuordnen.



Was dabei herauskam ist mein Design, hat mich sehr stolz gemacht und mein Futonbett in der ersten eigenen Wohnung geziert. Ich habe diese Decke dem Vater meines Sohnes geschenkt. Es gibt ein Bild von meinem Sohn mit ca. 9 Monaten, der strahlend darauf sitzt. Ich finde es sehr schön, dass diese Decke im letzten Jahr vom Vater, der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt, an den Sohn übergeben wurde, der sie, was mich besonders freut, sehr zu schätzen weiß. Ich hatte sie ein paar Tage hier, um sie zu waschen, was nun in der neuen 8 kg fassenden Waschmaschine gar kein Problem mehr ist und ein paar offene Nähte zu flicken.


Gestern abend habe ich die Decke zurückgebracht, die nun als Tagesdecke auf dem neuen Bett zum Einsatz kommt. Da Semesterferien sind, alle Klausuren wider Erwarten bestanden sind, hat mein Sohn die Zeit genutzt, um mit Hilfe von Altgeselle Werner im "Schreinereimuseum" nebenan ein Bett für seine Freundin und sich und ein Kinderbett für das erwartete Söhnchen zu bauen. Beide Bette sind aus massivem Buchenholz.


Hier noch einmal die Decke, freundlich gehalten von Ludger, Géraldine und Ute, die nicht mit aufs Bild wollten. ;-)



10. September 2013

Endlich fertig - das Baby-Schlüttli


Der Geburtstermin meines Enkelsohnes rückt näher und näher. Seine Eltern haben grade den Umzug aus der WG in die traute Zweisam- bzw. Dreisamkeit bewältigt. Heute steht ein Besuch beim Möbelschweden an, denn die Küchenzeile hat in der neuen Wohnung zu kurze Beine (bwz. ist der Fliesenspiegel höher). Ich kann nun damit beginnen Bodies und Strampler zu sichten und zu waschen, die ich vor 5 Jahren noch für meine jüngste Tochter brauchte und die ich nun an meinen Sohn für seinen Sohn weitergeben kann. Ich freue mich!
Gestern abend habe ich dann endlich meine Knopfkiste gesichtet und das Schlüttli fertiggestellt, indem ich Perlmuttknöpfe angenäht habe. Meine große Tochter meinte, Perlmutt passe gut zu den Meeresfarben (die Alternative wären blau gefärbte Steinnussknöpfe gewesen).
Den Kammzug, handgefärbt von Géraldine auf GOTS-zertifizierter Merinowolle, hat sich Eva für ihr Baby ausgesucht und ich bin gespannt, wie er ihr versponnen und verstrickt gefällt. Die Wäsche hat das Jäckcken gut überstanden. Das versponnene Garn hatte ich extra heiss und ruppig gewaschen, um es etwas vorzufilzen, um späteres unerwünschtes Filzen zu vermeiden.



7. September 2013

Indian summer



Ganz verliebt bin ich in dieses Farbenspiel, das ziemlich schnell zu seinem Namen "Indian summer" kam. Ich habe vorgestern und gestern Stunden damit verbracht 8 Sockenwollstränge in 32 Kleinstränge zu verwandeln und freue mich nun an dem Ergebnis. 

Heute morgen lag nach den heissen letzten Tagen eine Ahnung von Herbst in der Luft. Ich habe den kurzen Ausflug in die Färbe- und Gemüseabteilung meines Gartens sehr genossen. Die Dahlien sind weiterhin in Hochform und ich hoffe, noch viele Stränge Wolle damit färben zu können.




Gefärbt habe ich diese Stränge mit Dahlienblüten, Goldrute, Rainfarn, Bluthaselblättern und Schafgarbe. Die Bluthaselfärbung (Bild oben, 2. Strang von unten) fiel anders aus als erwartet, was wohl auch daran lag, dass ich einen hohen Anteil grüner Blätter dabei hatte. Ein Nachbar brachte mir ganze Äste davon. Es kann aber auch sein, dass die Blätter getrocknet nicht mehr so viel "Grünfärbepotential" haben, wie frische Blätter.



1. September 2013

Spätsommerfarben und -färbungen



Die letzten Tage standen mal wieder im Zeichen der Dahlienblüten. Ich habe neben schönen Unisträngen herrliche Dahlienmixstränge gefärbt, die den Spätsommer mit seinen Farben und seiner Wärme einfangen. Ich habe mal wieder darüber gestaunt, zu welch leuchtenden Farben manche der Blüten fähig sind.
Gestern abend fuhr ich dann zu der Brachwiese, die ich neulich entdeckt hatte, um Rainfarn und Goldrute zu ernten. 
Leider war mir ein Gartenbautrupp zuvor gekommen, der (fast) alles ratzekahl gemäht hatte.
An einer Stelle, wo Bauschutt abgeladen wurde (was für eine Sauerei, aber in diesem Fall mein Glück) wuchs noch Goldrute, die ich schneiden konnte. Ich erinnerte mich daran, dass neben dem Kindergarten auch  etwas Rainfarn wächst und konnte noch ein nettes Sträußchen schneiden, um damit heute zu färben, denn ich hatte kinderfrei. 
Jetzt muss ich aber los und meine Jüngste bei den Großeltern abholen. Genug gefärbt für heute.

Rainfarnfärbung im Sieb

Goldrute im Topf