31. August 2013

Auf die letzten Meter reichte jetzt das Garn nicht . . .


. . . und so habe ich grade noch ein paar Meter gesponnen und werde das Singlegarn gleich zu einem Dreifachgarn verzwirnen. Ich hatte wirklich gehofft, dass die beiden Strängchen, die ich bei den letzten beiden Spinntreffen produziert hatte, ausreichen würden. Gestern abend habe ich dann die Ärmel gestrickt und mich geärgert, dass es eben doch zuwenig war. Ich möchte mich mal wieder ganz in Ruhe ans Rad setzten und spinnen. Aber dann ruft der Garten (da SCHREIEN die Dahlien), ab und an auch die Arbeit  (vom Haushalt rede ich lieber jetzt mal gar nicht), Kinder groß und klein . . . 
Jetzt wird aber gezwirnt und dann soll das Schlüttli heute fertig werden.

28. August 2013

Die Stockumer Wollwerkstatt macht viel Spaß . . .

. . . und ich staune immer wieder darüber, was sich in den letzten Monaten entwickelt hat. Seit mein Mann die Werkstatt nebenan verlassen hat, weil der Platz für seine kleine Firma nicht mehr reichte und Géraldine, Ute und ich beschlossen, die Räumlichkeiten zu nutzen, um dort unseren wolligen Leidenschaften nachzugeben, ist viel passiert. Es fing mit der Namenssuche an. Ganz prosaisch nannten wir unsere Wollwerkstatt nach dem Ortsteil, in dem sie sich befindet. Unser Spinntreffen ist  sehr beliebt und wir nahmen in wechselnder Besetzung an interessanten Veranstaltungen teil.
Vorher habe ich jahrelang allein vor mich hingefärbt und Wollberge aufgehäuft, jetzt bin ich soweit, dass ich bereit bin, sie abzubauen ;-). 
Ich glaube ihr wisst, dass ich färbe, weil ich eben färben muss . . . 
Und da ich unmöglich alles allein verstricken kann, seid ihr herzlich dazu eingeladen, in meinem shop, der natürlich auch lavendelblau heißt, zu stöbern. Dort wird es vorläufig hauptsächlich Pflanzengefärbtes geben und in der virtuellen Stockumer Wollwerkstatt, unserem gemeinamen Baby, vorrangig Géraldines Kammzüge, aber auch Wolle aus Utes Schafzucht und Gefärbtes von mir. Wir wollen das nicht so trennen, sondern es bunt und lebendig haben. 
Und genau so sieht es auch vor der Tür aus, wenn wir von Zeit zu Zeit den Hausputz erledigen ;-)


27. August 2013

Das sind die Dahlienfärbungen von vorgestern

Dahlienfarben auf Sockenwolle

Auch wenn ich mich wiederhole, Färbungen mit Dahlienblüten gehören zu meinen absoluten Lieblingsfärbungen. Entstanden sind schöne Unifärbungen im ersten und zweiten Farbzug.

Dahlienfarben auf Wolle/Seide


Die beiden Stränge links stammen aus dem ersten Farbzug mit diesen Semikaktusdahlienblüten , von denen ich über 800g abschneiden konnte (und sie blühen und blühen).


Sie sind für dieses etwas gebrochene cremige Orange (ich sage nur: Kürbissuppe) verantwortlich.

Dahlie auf Lacegarn



Wie erwartet färbte die rote Blütenmischung im ersten Farbzug besonders kräftiges Orange.


Und weil das Färben mit Dahlienblüten so schön ist, habe ich bereits die nächste Färbung auf dem Herd. Dieses Mal färbe ich ausschließlich mit diesen riesigen Blüten, von denen ich zur Zeit auch reichlich ernten kann.


26. August 2013

Die Götterbaumfärbung


Das ist also aus meiner Färbung von gestern geworden. 
Der invasive Neophyt zaubert intensives Neo(n)phytengelb ;-)
Wer mit den Götterbaumblättern färben möchte, lese sich bitte diese ausführlichen Informationen unter besonderer Berücksichtigung von Punkt 3.4 durch. 
Meine Färbung damit beruht auf der Verwechselung mit Essigbaum, auf die mich Gabriele aufmerksam gemacht hat. An dieser Stelle auch noch mal herzlichen Dank!
Wer jetzt immer noch damit färben möchte, den interessiert vielleicht diese Erfahrung. Ich hänge die frisch gefärbten Stränge vor dem Waschen meistens zum Abtropfen auf. Bei dieser Färbung scheint das im Sinne einer Stufenfärbung zu wirken. Mir fiel auf, dass die Farbe deutlich nachdunkelte, vermutlich weil eine Redoxreaktion mit dem Luftsauerstoff stattfand. Die Abdunklung erkennt ihr an dem Strang in der Mitte. Die beiden anderen habe ich dann sofort nachdem sie aus dem Farbtopf kamen ausgespült, um das leuchtende Gelb zu erhalten, wobei auch der abgedunkelte Strang nach wie vor seeehr Gelb leuchtet.


25. August 2013

Ein paar Tage habe ich den Garten vernachlässigt . .

 
  . . . und schon explodiert die Dahlienblütenpracht. Die letzten Tage waren so randvoll, dass ich überhaupt nicht dazu gekommen bin, nach dem Garten zu schauen, bzw. Blüten zu ernten. 
Gestern habe ich gearbeitet und in der Mittagspause auf dem verwilderten Parkplatz neben meinem Arbeitsplatz etwas abgeschnitten, was mich schon lange gereizt hatte. Überall wachsen dort kleine wilde Essigbäumchen Götterbäumchen. Hier nun die Beute, etwas abgeschlafft, nachdem sie eine Nacht im Auto verbracht hatte. Beim Abstreifen der Blätter empfiehlt es sich Handschuhe zu tragen.


Hammerknallermegagelb, wie ich es selten bisher gefärbt habe, leuchtet der erste Farbzug - große Freude! Das ist meine erste Färbung mit Essigbaumblättern Götterbaumblättern. Mit 600 g Blättern werde ich nacheinander 3 Stränge Wolle färben.

Nachtrag um 20.48 Uhr: Nach Gabrieles berechtigtem Hinweis in ihrem Kommentar, habe ich mich mit dem Götterbaum beschäftigt und auf dieser empfehlenswerten Seite des Bundesamtes für Naturschutz zum Thema Götterbaum/ menschliche Gesundheit folgendes gefunden: "Durch intensiven Kontakt mit Inhaltstoffen der Blätter und des Holzes können toxische und allergische Hautreaktionen auftreten, so dass z.B. beim Fällen der Bäume Schutzkleidung empfohlen wird".

Fazit: Die Farbe ist toll, aber hätte ich das vorher gewußt, hätte ich auf die Färbung verzichtet. Da ich nicht beurteilen kann, inwieweit Schadstoffe über die Haut aufgenommen werden, bzw. im gefärbten Garn vorhanden sind, muss ich mir überlegen, was ich daraus stricke. Auf keinen Fall Socken oder etwas, was direkten Körperkontakt hat.
Tolle Farbe - leider (zumindest von mir) nicht zur Nachahmung empfohlen. Ihr anderen Färberinnen, wie seht ihr das?





Dann hatte ich das Vergnügen 800g!!! gleichgearteter  Dahlienblüten zu ernten, um eine echte Unifärbung ohne Blütenmix durchzuführen.



Das Ergebnis sieht auch schon mal sehr ansprechend aus. Ein cremiger Orangeton, wie Kürbissuppe mit etwas Curry.

 

Die hellroten und orangen Blüten musste ich dann aber mischen, denn bei den kleinen Blüten ist es schwierig auf 400 g zu kommen. 

 

 Das Ergebnis dieses Süppchens ist fulminant - ein leuchtendes klares Orange.


So, jetzt muss ich wieder an Einkochtopf Nr. 1 und mich um die Essigbaumfärbung kümmern.

21. August 2013

Die Goldrutenfärbung


Und das ist aus dem vorgestern geschnittenen Solidagostrauss geworden - vier Wollstränge in satten sommerlichen Getreidefeldfarben. Ich habe jeweils zwei Stränge pro Farbzug gefärbt. Jetzt hätte ich noch einen Strang Sockenwolle in der Beize, den ich heute benutzen könnte. Ob ich noch einen dritten Farbzug wage oder gleich Dahlienblüten ernte? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Lichtechtheit ab drittem Farbzug gemacht? 




3x Sockenwolle

Hier seht ihr noch weitere Stränge, die in den letzten Tagen entstanden sind. Eine Curry-Kürbis Melange aus verschiedenen Dahlienblüten und Färberkamille und eine Kontaktfärbungen mit einer Hand voll grünen Walnussfruchthüllen und Walnussblättern.



2. Farbzug auf Wolle/Seide (rechts)

19. August 2013

Meinen morgendlichen Glückskick . . .


. . . verschaffte ich mir mit der Ernte dieser herrlichen in Blüte stehenden Goldrutenzweige (oder sagt man Stängel? Ganz korrekt wären wohl von Kraut zu sprechen). Sigrun gab mir den Tipp, dass es in einem Gewerbegebiet in der Nähe reichlich Solidago zu ernten gibt. Ich fand eine Brachfläche, auf der neben Solidago auch Rainfarn in Hülle und Fülle und Schafgarbe wächst. Da ich Schafgarbe und Rainfarn bereits als Trockensträuße im Schuppen hängen habe, begnügte ich mich zunächst mit der wunderschönen Goldrute und werde meinen letzten Urlaubstag in ihrer lieblichen Gesellschaft verbringen, indem ich ihr Gelb auf Wolle banne.

Gestern auf der Rückreise von einem Besuch bei den Schwiegereltern in Süddeutschland hatte mich ihr Anblick dort überall entlang der Autobahn schon nervös gemacht (sowas können wohl nur Pflanzenfärber verstehen) ;-). 

So, und nun ran . . .



200 g Blätter und Blütenstände

Da der Strauß so üppig ausfiel, erlaube ich mir den Luxus ausschließlich die Blütenkronen und die Blätter zu verwenden. Zum Abstreifen der Blätter und auch bei der Ernte empfehle ich unbedingt Handschuhe zu tragen. Die Goldrute ist zwar ein Heilpflanze, verfügt aber auch über Allergiepotential. Aus diesem Grund findet diese Färbung bei mir draussen, bzw. im Gartenschuppen statt. In das Sieb oben passen 200 g Blätter und Blüten. Ich habe insgesamt 824 g Blätter und Blüten im großen Einkochtopf im Schuppen angesetzt. Übrig bleiben nur diese Stängel.


Nachtrag zum Thema Allergiepotential: Auf dieser Seite des Bundesamtes für Naturschutz findet sich der Hinweis, dass die Goldrute vermutlich zu Unrecht unter dem Verdacht steht, über hohes Allegiepotential zu verfügen, da sie zeitgleich mit Ambrosia-Arten blüht.

14. August 2013

Das neue Schlüttli wächst . . .

Maschen-Bild


 . . . und ich habe bis auf 10 cm das gestern gewickelte Knäuel verstrickt. Obwohl ich meiner handgesponnenen Wolle gestern sehr kritisch gegenüberstand, bin ich nun sehr zufrieden. Die störenden Abschnitte im Garn fallen im Gesamtbild nicht auf. Das Gestrick hat eine sehr angenehme Haptik - sehr griffig und weich. Da ich das Garn beim Waschen extra ruppig behandelt habe (sehr heiss gewaschen, kalt und heiss im Wechsel gespült) mit dem Ziel, es etwas anzufilzen, um den unfreiwilligen Filzvorgang beim nötigen späteren Waschen des Jäckchens gering zu halten, hoffe ich, dass es die geplante Wäsche nach der Fertigstellung in der Waschmaschine gut übersteht (und die folgenden, wenn das Baby da ist).


13. August 2013

Chain ply


Die letzten beiden Spinntreffen habe ich damit  verbracht am Lendrum die Hälfte eines von Géraldine gefärbten Merinokammzugs (übrigens eine GOTS-zertifizierte Qualität) zu verspinnen. Eva, die Blau- und Grüntöne liebt, hatte sich den Kammzug für ihr Baby - mein Enkelkind - ausgesucht. Leider bin ich wieder nicht zufrieden mit mir. Ich hatte schon beim Spinnen das Gefühl, keinen fließenden Bewegungsablauf hinzubekommen. Die volle Spule (etwa 100 g) habe ich heute morgen am Tom verzwirnt - und zwar navajoverzwirnt (mittlerweile setzt sich mehr und mehr die Bezeichnung chain ply durch, was ja auch Sinn macht, denn schließlich verwirnt man eine Luftmaschenkette). 
Jetzt ist das Garn bereits gewaschen und dank des Windes trocken. Jeder geübten Spinnerin werden die vielen Unregelmäßigkeiten ins Auge springen. Ich mag ja sonst gern, wenn Garne lebendig aussehen, aber bitte dann mit Intention. Mir fehlt offenbar momentan die Ruhe oder das innere Gleichgewicht zum Spinnen.
Das fertig gewickelte Knäuel versöhnt mich allerdings wieder und ich bin gespannt aufs Anstricken. Mit eine Lauflänge von ca. 160m/100g und 9 wraps per inch werde ich versuchsweise zu Nadelstärke 5 greifen.
Und morgen beim Spinntreffen setze ich mich wieder ans Lendrum und werde die andere Hälfte des Kammzugs verspinnen (bzw. damit anfangen).



So, angestrickt sieht das Ganze nun sehr vielversprechend aus. Das Gestrick fühlt sich weich und angenehme voluminös an, die Farben wirken wie mit dem Aquarellfarbkasten gemalt. Drei Mal dürft ihr raten, was das nun werden könnte :-)



11. August 2013

Mutig . . .


. . . habe ich dieses Babygestrick grade in die Waschmaschine befördert. Ich wollte gern etwas ganz schlicht Schönes mit Rosy Green Wolle stricken und da ich von dem naturfarbenen Garn die ausreichende Menge da hatte, startet meine Enkelstrickserie (neben den Söckchen und Mützchen, die ihr schon kennt) mit diesem Öko-Baby-Schlüttli. Die Kokosnuss-Knöpfe hat mein Sohn aus der Knopfkiste ausgesucht. Eine gute Wahl, wie ich finde. Sie zierten vor Jahren mal eine Strickjacke von mir. 
Das Garn ist maschinenwaschbar und viele Strickerinnen schwören ja darauf, dass Waschen mit einem guten Wollwaschgang in der Maschine schonender sei, als mit der Hand.  
Ein Schlüttli wollte ich stricken und landete bei meiner Suche nach einer Anleitung beim Puerperium Cardigan. Allerdings habe ich schnell realisiert, dass ich bei der Lauflänge der Rosy Wolle die erweiterte Anleitung brauchen würde.
Gestrickt habe ich das Jäckchen nun nach den Angaben für die kleinste Größe für 4ply/fingering weight. Nicht zufrieden bin ich mit meinem Strickbild, das bei den rundgestrickten Ärmeln sehr schön ist. Da fällt der in Hin-und Rückreihen gestrickte Köperteil deutlich ab. Wahrscheinlich müsste ich wirklich mal ausprobieren, die linken Maschen mit einer kleineren Nadelstärke zu stricken, statt mich darauf zu konzentrieren, die linken Maschen fester zu stricken, denn das stört doch sehr den fliessenden Ablauf. Wie handhabt ihr das? Ich hoffe, jetzt, dass sich das Maschenbild durch die Wäsche bessert.



8. August 2013

Und das ist aus dem Blütensüppchen . . .


. . . von vorgestern geworden. Nach dem zweiten Farbzug würzte ich das Süppchen mit weiteren Blüten, auch von der Färberkamille, deren sonniges Gelb ich sehr mag.

6. August 2013

Heute gibt es Blütensüppchen . . .


. . . mit genau diesen Zutaten ;-)
Man nehme 400 g Dahlienblüten . . . und warte ab, was passiert. Alle Blüten, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so aussehen, sind erprobte Orangefärber.


Dieser üppig blühenden Kaktusdahlie, die als Knolle aus dem Garten meiner Schwiegermutter zu mir kam, hätte ich das leuchtende Orange, das sie neulich auf einem Teststrängchen hinterlassen hat, gar nicht zugetraut. Umso mehr habe ich mich gefreut, denn bei dieser Blütenform kommt einiges an Masse zusammen.

1. August 2013

Endlich wieder in Dahlienfarben schwelgen


Und da sind sie, meine Dahlienabenteuer. Links oben seht ihr meinen Teststrang aus dem letzten Beitrag. Zusätzlich zu den beiden schon gezeigten Blütensorten kamen noch diese hellroten Blüten, die neu in meinem Garten sind, mit auf die Wolle. Was ich schon ahnte - auch sie färben kräftig orange. Die Stränge daneben sind weniger intensiv, teilweise mit Tagetes und Färberkamille kombiniert und gefallen mir auch sehr.


Jetzt habe ich Urlaub und freue mich auf meine Dahlienblüten, Zeit für meine Töchter und darauf, etwas für meinen im Oktober erwarteten Enkelsohn zu stricken. Das Leben kann so schön sein!
Eine Arbeit, vor der ich mich schon lange drücke, will aber auch erledigt werden. Mal sehen, ob ich es schaffe endlich das Büro der Stockumer Wollwerkstatt zu streichen und einzurichten.

Nachtrag: Ihr Lieben, vielen Dank für eure netten Kommentare, die Urlaubswünsche und das Interesse an meinem Färbungen! Ich freue mich immer sehr darüber. Ich blogge seit mittlerweile 2006 aus Spaß daran, mein wolliges Hobby mit euch zu teilen und möchte das auch weiterhin so halten. Wer meine pflanzengefärbte Wolle gern kaufen möchte, liest bitte mal hier. Fragen dürft ihr immer, am besten per e-mail, aber manche Stränge möchte ich auch gern für mich behalten ;-).